Ich möchte euch diesmal ein wenig erzählen, wie ich so im Alltag mit Jesus lebe. Die Oma ist im Pflegeheim und eines Abends rief sie an und sagte, dass sofort jemand kommen soll, ihr ginge es sehr schlecht, sie wäre am Boden zerstört. Nun, ich bin dann ins Pflegeheim gefahren. Unterwegs sagte ich zu Jesus: „Erinnerst du dich an die Predigt vor ein paar Wochen, da ging es darum, dass unsere Worte wie reines Silber sein sollen, wohltuend und aufrichtig. Gib mir doch genau diese Worte für die Oma, dass sie nach meinem Besuch wieder aufgerichtet und zuversichtlich ist.“ Als ich dann bei der Oma am Bettrand sahs, war sie einfach nur depressiv und wollte so nicht weiterleben. Ich konnte eigentlich kaum etwas sagen. Auf der Heimfahrt sagte ich dann zu Jesus: „Echt, Jesus, du hast mir keine „silbernen“ Worte gegeben. Den Besuch hätte ich mir sparen können. Warum hast du in dieser schweren Situation nicht eingegriffen?“ Eine halbe Stunde später rief die Oma meinen Mann an und sagte, dass der Besuch sie wieder aufgerichtet hätte und sie nun wieder frohen Mutes sei. Ich war etwas enttäuscht von mir, dass ich Jesus ankreidete, dass er mir nicht die silbernen Worte in den Mund gelegt hatte. Stattdessen hatte er mir das Zuhören geschenkt. Was in dieser Situation viel wertvoller war, sozusagen mehr Wert als Silber. Aber ich freute mich dann doch, denn Jesus weiß in jeder Situation, was das Beste ist, auch wenn wir es nicht gleich sehen.
Nicole van Gent