Rief mich morgens früh gegen 7.00 Uhr meine Kollegin an: „Sie, Frau van Gent, können Sie die Drehtür aufschließen. Ich bin da, aber gerade weg!“ Ich wollte noch sagen, dass ich das gerne tue, aber sie hatte schon aufgelegt. Mir ging dieser Satz noch den ganzen Tag durch den Kopf: Ich bin da, aber gerade weg! Geht’s euch manchmal auch so? Körperlich anwesend, aber in Gedanken ganz weit weg? Manchmal nimmt mich der Alltag so sehr ein, dass ich eine ruhige Ecke suche, um meine Gedanken zu sortieren und um Prioritäten zu setzen. Und dann merke ich meist, dass ich auch weit weg vom Vater im Himmel war. Sicher, er ist da, aber ich bin weg. Wenn ich dann bete, merke ich, was mir gefehlt hatte: Die Nähe zum Vater. Er war, ist und wird immer da sein. Nur ich bin eben manchmal weg.
Nicole van Gent
„Ich aber darf dir immer nahe sein, das ist mein ganzes Glück! Dir vertraue ich, HERR, mein Gott; von deinen großen Taten will ich allen erzählen.“ (Psalm 73,28)