Ich nehme gerade an einem Kurs für Rückengymnastik teil. Eine Teilnehmerin sagte, dass, wenn der Kurs vorüber ist, es für sie schwierig wird, selbst an das einstündige wöchentliche Training zu denken, geschweige denn den inneren Schweinehund überwinden zu können, um es auch alleine durchzuführen. Eine andere meinte: die Schmerzen werden Ihnen schon dabei helfen, daran zu denken. Na, „Prost Mahlzeit!“, dachte ich und schaute erwartungsvoll unsere Trainerin an. Aber die Trainerin lachte und meinte: Das müssen Sie doch gar nicht. Es ist so was von langweilig, alleine eine Stunde die Übungen zu machen. Ihr sollt die Übungen in den Alltag mit einbauen. Das Fusstraining immer mal wieder unter dem Schreibtisch machen, die Dehnübungen beim Fenster putzen nutzen und die Hüfte kann auch mal bei Einkaufen gelockert werden. Ihr sollt mit den Übungen eins werden. Irgendwann fällt es euch gar nicht mehr auf und ihr macht das automatisch. Mensch, dachte ich, wie toll ist das denn. So soll es auch in unserer Nachfolge mit Jesus sein. Kein Zwang, an irgendeiner Aktion teilzunehmen, weil es von einem erwartet wird oder krampfhaft überlegen, wie man seinem Gegenüber die frohe Botschaft denn rüberbringen könnte. Wir dürfen einfach sein, wie wir sind. Was wir fühlen oder denken, darf in unseren Alltag mit einfließen. Mit Jesus gemeinsam durch den Alltag gehen und neugierig sein, was er auf dem Weg für uns vorbereitet hat. Und wenn mal eine Herausforderung kommt, dann hält er unsere Hand und wir gehen gemeinsam da durch.
Nicole van Gent
„Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“ (aus Matthäus 28)